Der 1862 von Conrad Loewe geschaffene Landschaftsgarten «zum Brühlgut» wurde im Lauf der Jahre mehrfach überformt und in seiner Grösse beschnitten, sodass nur noch ein banaler Grünraumübrigblieb. Da bis auf den imposanten Baumbestand nur wenig historische Substanz erhalten geblieben war, wurde anstelle einer denkmalpflegerischen Sanierung eine Neuinterpretation des «malerischen Landschaftsgartens» gewagt. Der Entwurf basiert auf einer radikalen Umdeutung klassischer Parkelemente. Durch die Setzung eines annähernd kreisrunden «Betoncolliers» wird das Zentrum des Parks zur neuen sozialen Mitte.
Die wie ein Schmuckstück gefasste Rasenfläche verleiht ihm eine innere Weite. Sie ist dem «Pleasureground» des englischen Landschaftsgartens nachempfunden, der von einem bewegten «Belt Walk» umspielt wird. Das weich geformte Betonband schmiegt sich in die Unregelmässigkeiten des Terrains, weicht Baumwurzeln aus und zeichnet örtliche Kanten aus, die als Sitzbank oder Rundlauf genutzt werden. Zur stark befahrenen Strasse hin nimmt ein hoher Zaun das Thema der Parkeinfriedung auf. Die rotierend angeordneten Staketen bilden ein kinetisches Ornament, das je nach Perspektive Einsicht gewährt oder verwehrt.
Die Pflanzenwahl bezieht sich auf die Entstehungszeit des Villengartens: Weihrauchzeder, Magnolie und Farnbuche ergänzen die assortierte Baumsammlung. Panaschierte Ölweiden, Akanthus und Herbstanemonen machen die etwas aus der Zeit gefallenen Schmuckpflanzungen zu einem sinnlichen Gartenerlebnis.