Gemeinschaftsgrab Friedhof Rosenberg, Winterthur

Gemeinschaft der Verstorbenen

Das Gemeinschaftsgrab schreibt sich in die denkmalgeschützte Friedhofanlage ein, welche auf einen Entwurf von Rittmeyer & Furrer aus dem Jahr 1914 zurückgeht. Die prägenden Strukturen, wie der lockere Birkenhain, die radiale Ausrichtung der Wege und die fliessende Geländemodellierung blieben weitgehend belassen.

Das Gemeinschaftsgrab betont innerhalb des Ganzen seine Eigenständigkeit, indem es sich von den übrigen Grabfeldern bewusst absetzt durch seine offene Gestaltung und den räumlichen Einbezug der begleitenden Wege. Es spannt sich als sanft geneigte Wiesenfläche zwischen dem oberen Besammlungsplatz und dem unteren Brunnenplatz auf.

Die Bestattung erfolgt in der Wiesenfläche, dem Jahresverlauf entsprechend, in vier Jahreszeit-Sektoren. Der Verstorbene wird auf dem «Namensband» beschriftet und erhält dadurch eine individuelle Verortung in der «Gemeinschaft der Verstorbenen».

Die «kommunizierende» Brunnenanlage schafft einen ideellen Zusammenhang über das gesamte Gemeinschaftsgrab. Der Überlauf des Trinkbrunnens fliesst zum unteren «Brunnentisch», wo es als feiner Wasserfilm in den Untergrund verschwindet. Das Wasser – das ursprünglich aus der Erde kommt – kehrt wieder in die Erde zurück und schliesst symbolisch den Kreislauf des Lebens.

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Bauherrschaft
Stadt Winterthur
Kunst (Brunnen)
Kurt Sigrist, Sarnen
Bauingenieur
Schnewlin und Küttel AG, Winterthur
Projektdaten
Studienauftrag: 2006, 1. Preis
Projekt und Realisation: 2007–2010
Fotografie
Christian Schwager, Winterthur
Auszeichnung
Deutscher Landschaftsarchitektur-Preis 2011 – Würdigung

Projekt von Rotzler Krebs Partner