Nach 14 Jahren Planung konnten in den vergangenen Tagen die ersten 17 von insgesamt 75 Ginkgo-Bäumen gepflanzt werden. Damit wird die Europaallee erst wirklich zur «Allee», die als grüne Kolonade den magistralen Hauptraum diagonal durchzieht.
Der poetische Name «Fächerblattbaum» ist der Schönheit seiner parallelnervigen Blätter und ihrer goldgelben Herbstfärbung geschuldet. Im Pflanzenreich nimmt der Ginkgo eine Sonderstellung als lebendes Fossil ein. Als letzte Art aus dem Mesozoikum (vor 180 Mio Jahren!) überlebte er die Saurier und war vor den Eiszeiten auch in unseren Wäldern heimisch. Zurückgedrängt auf ein kleines Territorium in China feiert er nun eine erfolgreiche Rückkehr als klimaresistenter Stadtbaum.
Um eine homogene Erscheinung der Allee sicherzustellen, erfolgte eine langjährige Vorkultur in einer holländischen Baumschule. Bereits 2013 wurden die Alleebäume vorselektioniert und haben sich zwischenzeitlich zu eindrücklichen Bäumen mit Stammumfang von 60 cm und einer Höhe von 12 m weiterentwickelt.
«Boys only»: Eine Herausforderung war die Selektion ausschliesslich «männlicher» Bäume um die, zwar essbaren aber für mitteleuropäische Nasen übelriechenden Früchte zu verhindern. Die Bestimmung des Geschlechts beruht auf jahrzehntelangen Beobachtungen von Jungbäumen in Baumschulen. Dabei wurde festgestellt, dass männliche Exemplare gegenüber weiblichen um rund 2 Wochen früher austreiben und im Herbst die Blätter früher fallen lassen. In zwei weiteren Etappen werden bis Frühling 2020 die restlichen Ginkgos gepflanzt.
Film Baumpflanzung März 2019 (Quelle: europaallee ©)