20.03.2024

Eine Flechtenlandschaft zum Frühlingsanfang!

Flechten sind faszinierende, symbiotische Organismen, die aus einem Pilz und einer Grün- oder Blaualge bestehen. Der Pilz als dominanter Partner ist für die Form der Flechte und ihre Verankerung verantwortlich. Er profitiert von der Alge und nutzt deren durch Photosynthese produzierte Glukose. Die Alge profitiert vom Pilz, von dem sie Wasser und Mineralsalze, die er aus der Umgebung aufnimmt, nutzt. In dieser Co-Habitation, mit gegenseitigem Teilen und Ergänzen, können wir auch ein ökologisches Lehrstück erkennen: eine heterogene Lebensgemeinschaft bei sich unterschiedliche zusammentun und jeder einen unabdingbaren Beitrag zum Ganzen beiträgt. Die abgebildete Finger-Scharlachflechte ist eine durch die roten Fruchtkörper eine leicht kenntliche, verbreitet Art.

Das kunstvoll kolorierten Glasdiapositiv stammt von Josef Hanel (1865 bis 1940). Es entstand im Atelier und wirkt durch seine stupende Schärfe und farbliche Brillanz fast übernatürlich.
Das Botanische Museum der Universität Zürich ist im Besitz einer wertvollen Sammlung von Glasdiapositiven, die als Lehrmittel dienten. Wir hatten im Rahmen einer Führung durch den Kurator Dr. Alexander Kocyan die Gelegenheit in die Wunderkammer der Museumssammlung einzutauchen, mit historischen Blütenmodellen, Lehrtafeln und floralen Grabbeigaben aus pharaonischen Zeiten. Ein sehr lohnenswerter Besuch!

«Finger-Becherflechte (Cladonia digitata)»
Handkoloriertes Glasdiapositiv, Josef Hanel (1865 – 1940)
© Botanisches Museum, Universität Zürich

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