Entstanden ist ein hybrider Landschaftsarchitekturtypus, der Werkstrasse mit Schwerverkehr und üppige Gartenpassage zusammenführt. Dafür wurde der asphaltierte Arealboden, wo immer möglich, perforiert, sodass aus den Öffnungen nun der kiesige Untergrund als Substrat für die neue Stadtnatur herausquillt. Unterschiedlich dimensionierte Vegetationsinseln rhythmisieren den langen Hof, formen Gartenräume und spielen fliessende Wegbezüge frei. Die Pflanzenwelten sind je nach Lage different: ruderale Sukzessionsnatur auf den äusseren Anlieferungsflächen, raumbildende Gartenkulisse für Pausen- und Arbeitsinseln im Mediengarten, aber auch Freiluftstudios. Der beschränkte Wurzelraum über der Einstellhalle motivierte zu experimentellen Pflanzengesellschaften. Sie sind zu undogmatischen Kombinationen von Kultur- und Wildpflanzen arrangiert, mit heftigen bis schrillen Kontrasten: Derbe Raublätter und zarte Gräser, schwarzes, gelbes und rotes Laub, knallige Blumen und sonnenschirmartige Fiederblätter fügen sich zu einem üppigen Asphaltdschungel von provokativer Exotik und eigenwilliger Poesie
Artikel Hochparterre 12/20