Mit ihrem «back to back» Bebauungsmuster, nimmt die Siedlung Bezug auf die spezifische Winterthurer Tradition der Gartenstadt und interpretiert diese in verdichteter Weise, als hybride Bauform neu: als Kleinstadt in langen Zeilen zusammengefasst mit Mehrfamilien- und Reihenhäusern. Durch die wechselnde Anordnung von Gartenbändern und Wohngassen verzahnen sich Siedlungskörper und Grünraum. Zwischen Architektur und Freiraum spannt sich auf verschiedenen Ebenen ein anspielungsreicher, vielschichtiger Dialog auf: zwischen Garten und Landschaftsraum, zwischen Strasse und Gasse, zwischen kollektiv und privat sowie zwischen Bauten und Vegetation.
Die Farbgebung von Fassade und Bepflanzung bedingen sich gegenseitig: als gärtnerische «Kultur-Sorten» ortstypischer Wildpflanzen entfalten rosa Wildkirschen und fein ziselierte Faulbäume vor den blauen Gartenfasssaden eine irisierende Wirkung. In Umkehr dazu erzeugt der «blaue Regen» der Glyzinien-Pergola ein heftiges «Farb-Echo» im grauen Gassenraum.