In einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, der Seestadt Aspern im Wiener Donaubezirk, entsteht bis 2028 Wohnraum für über 20‘000 Menschen und etwa ebenso viele Arbeitsplätze. Nach einer kritischen Lektüre der vorhandenen Vielfalt an Gestaltungsansätzen in der Seestadt schlagen wir für den öffentlichen Raum im zentralen Seeparkquartier eine zurückhaltende, bewusst städtisch konnotierte Platzgestaltung vor, die einen robusten Rahmen für die werdende Stadt bildet. Das verzweigte Geflecht aus Gassen und Plätzen zeichnet sich durch eine kontinuierliche Belagsausbildung und einem städtischen «Materialkanon» aus Asphalt, Granit und Gusseisen aus. Als stadttaugliches Material von hoher Dauerhaftigkeit wird lokaler Granit für die prägenden Elemente verwendet.
Diese bilden als Belagsfries, Brunnen, Sitzbänke oder ringförmige Einfassungen von Baumscheiben und Schächten einen dezenten «Schmuck». Platanen, als Verkörperung des «Stadtbaumes» schlechthin, prägen das Baumgerüst in zwei unterschiedlichen Wuchsformen. Während Baumsetzungen in den Gassen eine räumliche Verzahnung mit dem Umfeld schaffen, wird die zentrale Platzfolge freigehalten als «urbane Allmend» für vielfältigste Formen städtischen Lebens. Eine Alleinstellung des Entwurfs stellen die fünf Brunnenskulpturen dar, die als Trinkbrunnen mit Frischwasser gespeist werden. Sie machen Wasser als tragendes Element in der Seestadt erlebbar und akzentuieren den fließenden Stadtraum. Sie zeichnen sich als körperhafte, seriell geschichtete Figurengruppe durch einen gemeinsamen Ausdruck aus, sind unterschiedlich dimensioniert und machen das Wasser auf differente Weise erlebbar.