Saurer-Park, Arbon

Parkfuge

Auf dem ehemaligen Areal der Maschinenfabrik Saurer in Arbon entsteht ein neues Stadtquartier. Eine bogenförmige Freiraumspange führt vom See durch das Areal zur Aach und vernetzt es mit dem Stadtgewebe. Der Park besteht aus einer städtischen Platzpassage und einem intensiv begrünten Parkband, die ein zusammenhängend gestaltetes Kontinuum bilden. Dieses nimmt Themen der industriellen Vergangenheit des Areals auf. Aufgrund von Altlasten mussten etwa Terrainveränderungen auf punktuelle Eingriffe minimiert und der Park auf dem vorhandenen Industrieboden aufgebaut werden. Grüne «Schollen» formen darauf eine netzartige Parkfigur mit fliessenden Bewegungslinien, die in der Platzpassage als Kieslinsen im Asphaltboden weitergeführt werden.

Fragmente von Industriegleisen und dem Fabrikzaun werden als historische Spuren eingebunden: Das mit Beton ausgegossene Gleis zeichnet eine «Energielinie» durch den Park, und der sorgfältig restaurierte Zaun grenzt nicht bloss ab, sondern vermittelt auch zwischen kleinbürgerlicher Werksiedlung und modernem Stadtquartier. Ausgehend von den mineralisch geprägten Bodenverhältnissen wurde eine ortsbezogene, experimentelle Pionierpflanzengesellschaft angelegt, mit Arten, die sowohl auf kiesigem Boden gedeihen als auch mit dem hoch liegenden Grundwasser zurechtkommen. Bewusst schräg gepflanzte, mehrstämmige Baumgruppen sind zwischen den Gleissträngen arrangiert. Sie bilden ein langfristig raumwirksames Baumgerüst, das Lichtungen umspielt und Plätze akzentuiert.

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Bauherrschaften
HRS Real Estate, Frauenfeld
Projektdaten
Planerwahlverfahren: 2014, 1. Preis
Projekt und Realisation: 2015–2019
Fotografie
Georg Aerni, Zürich