Die Töss fliesst als Landschaftsband durch die periphere Stadtlandschaft von Winterthur. Malerische Passagen, Gartenstadtquartiere und Verkehrsstränge wechseln sich entlang des rund sieben Kilometer langen Flussraums abrupt ab: Wasserfälle, ein Auenwald unter dem Autobahnviadukt, Fabrikanlagen, Dammwege und idyllische Badeplätze bilden eine eigenwillig-poetische Szenenfolge. Zusammen formen sie die wichtigsten Elemente eines im Wesentlichen bereits vorhandenen Landschaftsparks, der nur lesbar gemacht werden musste.
Im partizipativ erarbeiteten Massnahmenplan «Tösspark» werden Gestaltungsstrategien aufgezeigt, wie aus dem Flussraum ein wilder Park wird – wobei «Park» nicht gärtnerisch zu verstehen ist, sondern als Methode der Programmierung: Präzise Eingriffe zeichnen ausgesuchte Orte aus und machen die vorgefundenen Qualitäten sichtbar.
Der neue Quartierpark Nägelsee macht den Anfang: Sichtfenster im dichten Ufersaum, ein kleiner Kanalpark, skulpturale Flusstreppen und repetitive «Tössmöbel» verwandeln den Uferstreifen in einen nutzbaren Freiraum. Einen Kilometer weiter flussabwärts verbindet ein einfacher Schwemmsteg, der sich bei Hochwasser in Fliessrichtung öffnet, die Ufer und verknüpft bestehende Wegstrecken zu einer zusammenhängenden Bewegungslandschaft.